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Spenden und Sonderangebote zum Jahreswechsel

Liebe Freundinnen und Freunde der HARP,

alle Jahre wieder bitten wir euch um einen Moment eurer Aufmerksamkeit, um euch zu überlegen, ob ihr nicht ein paar Euro als Unterstützung für unsere ehrenamtliche Arbeit im Sinne der radikalen Philosophie übrig habt. Um auch weiterhin ohne die Förderung großer Institutionen auszukommen und unabhängig für ein gesellschaftskritisches Denken abseits des Mainstreams einstehen zu können. Konkret benötigen wir das Geld insbesondere für die Fertigstellung der Narthex 8, die sich mit Ernst Blochs Konzept des utopischen Hoffens beschäftigen wird, und die Anfang 2024 erscheinen soll, sowie für die laufenden Kosten für unsere Internetangebote.

Spendet uns gerne über Paypal oder direkt per Kontoüberweisung. Die Daten findet ihr hier.

Wir unterbreiten euch im Gegenzug folgende bis zum 6. 1. 2024 limitierte Sonderangebote auf Direktbestellungen, die uns per E-Mail erreichen:

  • Bestellt die kommende Narthex für nur 12 € vor und bezahlt sie jetzt, dann liefern wir sie euch bei Erscheinen direkt zu, Lieferung frei Haus. (Der finale Heftpreis steht noch nicht fest.)
  • Alle bis dahin eingehenden Bestellungen liefern wir frei Haus.
  • Erfragt gerne, ob wir Mängelexemplare einer unserer Publikationen vorrätig haben und wir liefern sie euch mit 50 % Rabatt.

Wir wünschen euch inspirierende halkyonische Tage und einen guten Start in das neue Jahr!

Eure Eisvögel

 

Nach Nirgendwo?! – Podiumsdiskussion am 9. 12. um 18 Uhr im Pöge-Haus in Leipzig

Ausschnitt aus dem Veranstaltungsbild von Robert Linke.

Nach Nirgendwo?!

Utopie und Pessimismus in der Linken

Podiumsdiskussion mit Hans-Martin Schönherr-Mann und Alexander Neupert-Doppler am 9. 12. um 18 Uhr im Pöge-Haus (Hedwigstraße 20) in Leipzig

Angesichts der gravierenden politischen und ökologischen Verwerfungen der Gegenwart ist eine auffallende Konjunktur des Themas „Utopie“ zu beobachten. Die Sehnsucht nach einer radikal anderen Gesellschaft wächst; einer Gesellschaft, die im doppelten Sinne befriedet wäre: In der es keine Kriege mehr gäbe und keinen permanenten Kriegszustand zwischen Mensch und Natur. Zugleich wird dieses Verlangen kaum politisch konkret. In der emanzipatorischen Bewegung dominiert eher eine Mutlosigkeit in Sachen Utopie, man belässt es meist bei tagesaktuellen Empörungen und reformistischen Verbesserungsvorschlägen, obwohl man eigentlich weiß, dass angesichts des sich beschleunigenden Zusammenbruchs der gegenwärtigen Weltordnung die Forderung nach dem „ganz Anderen“ eigentlich ein Gebot der moralischen Verantwortung wie des politischen Realismus gleichermaßen wäre. Ist es nicht erst die Orientierung hin auf den Nicht-Ort, die es uns ermöglicht, einen politischen Standpunkt gegenüber der Unübersichtlichkeit der Gegenwart zu beziehen? Was hindert uns daran, den linken Pessimismus zu überwinden und hoffnungsfroh für eine grundsätzlich andere Welt einzutreten? Und worin liegt die Bedeutung von Utopien für den tagespolitischen Kampf? Oder ist es ganz im Gegenteil zu begrüßen, dass die linken Kräfte den „fixen Ideen“ und dem „Utopismus“ weitgehend abgeschworen haben? Zu diesen Fragen möchten wir mit den Philosophen Hans-Martin Schönherr-Mann und Alexander Neupert-Doppler – und euch – ins Gespräch kommen.

Die Veranstaltung wird auch auf Youtube live gestreamt (Link zum Stream).

Mit freundlicher Unterstützung der Sternburg-Brauerei.

Hans-Martin Schönherr-Mann ist Professor für politische Philosophie an der LMU München. Für die HARP hielt in den letzten Jahren drei Vorlesungsreihen zur „Philosophischen Kritik der Corona-Politik“ (Link) und veröffentlichte bei uns 2022 die dazugehörige Broschüre Medizin als göttliche Gewalt. Philosophische Kritik der Corona-Politik (Link). Zahlreiche Monographien zu verschiedensten Aspekten der politischen Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts liegen vor.

Alexander Neupert-Doppler ist Politikwissenschaftler und Philosoph. Die Utopie-Forschung gehört zu seinen Schwerpunktthemen. U.a. erschien von ihm 2015 der Band Utopie. Vom Roman zur Denkfigur (Stuttgart 2015) und Ökosozialismus. Eine Einführung (Wien 2022). Er publizierte zahlreiche weitere Monographien zu unterschiedlichen Aspekten linker Theoriebildung.

„Medizin als göttliche Gewalt“ wieder lieferbar!

Das Warten hat ein Ende: Die Broschüre Medizin als göttliche Gewalt von Hans-Martin Schönherr-Mann ist nun wieder lieferbar und kann zu einem Preis von 12,50 € zzgl. Porto bei uns bestellt werden. Die zwischenzeitlich bestellten Exemplare werden wir umgehend versenden. Alle Informationen.

Ergebnis des Eos-Preis 2022

Wir freuen uns, die Gewinner des jüngsten Eos-Preises für philosophische Essayistik verkünden zu dürfen zur Preisfrage „Was müssen wir hoffen?“ (Link zur Ausschreibung). Sie lauten:

1) Bastian Klug: Hoffnung als Gebot. Über die Rolle der Hoffnung im Konzentrationslager

2) Dirk Stemper: Die Elpistiker-Manifeste

3) Viet Anh Nguyen Duc: Die Hoffnung stirbt als letzte

Wir gratulieren sehr herzlich und danken auch allen anderen Einsendern für die zahlreich interessanten Einreichungen.

Man wird die drei Gewinneressays in der kommenden Ausgabe der Narthex nachlesen können.

Eine weitere, nicht ausgezeichnete, Einreichung in Gestalt der Aphorismensammlung Verteidigung der Romanik des Hoffens von Jonas Pohler haben wir bereits auf dem HARPblog publiziert (Link).

 

 

Hegel kontra „Papa Staat“

Anstatt wie in der Vergangenheit so häufig unsere Seriosität mit einem Aprilscherz zu riskieren, erfreuen wir in diesem Jahr die Welt mit einem entlegenen Zitat aus einer Nachlassnotiz Georg Wilhelm Hegels, die eine oft vergessene Seite seiner vielfach als staatsfanatisch und humurfeindlich (miss)verstandenen Philosophie akzentuiert, und das einfach perfekt zum „Tag der Narren“ passt:

Der Heiligkeit des Staates gegenüber ist der Einzelne nur ein Gefäss der Unehre, in welchem »Übermut, Böswilligkeit, Spott- und Schmähsucht, Frivolität usw.« übrigbleiben, sobald er jenes Heiligtum, den Staat, nicht anerkennenswert findet. Der geistliche Hochmut der Staats-Diener und Staats-Untertanen hat köstliche Strafen gegen den ungeistlichen »Übermut«.
Wenn die Regierung alles Spiel des Geistes gegen den Staat als strafbar bezeichnet, so kommen die gemässigten Liberalen und meinen: Laune, Satire, Witz, Humor usw. müssten doch sprudeln dürfen, und das Genie müsse Freiheit geniessen. Also zwar nicht der einzelne Mensch, aber doch das Genie soll frei sein. Ganz in seinem Rechte sagt da der Staat, oder im Namen desselben die Regierung: Wer nicht für mich ist, ist wider mich. Die Laune, der Witz usw., kurz die Komödierung des Staatswesens hat die Staaten von jeher untergraben: sie ist nicht »unschuldig«. Und ferner, welche Grenzen sollen zwischen schuldigem und unschuldigem Witze usw. gezogen werden? Die Gemässigten kommen bei dieser Frage in grosse Verlegenheit und es reduziert sich Alles auf die Bitte, der Staat (Regierung) möge doch nicht so empfindlich, so kitzlig sein; er möge in »harmlosen« Dingen nicht gleich Böswilligkeit wittern und überhaupt ein wenig »toleranter« sein. Übertriebene Empfindlichkeit ist allerdings eine Schwäche, ihre Vermeidung mag eine lobenswerte Tugend sein; allein in Kriegszeiten kann man nicht schonend sein, und was unter ruhigen Verhältnissen verstattet sein mag, hört auf erlaubt zu sein, sobald der Belagerungszustand erklärt ist. Weil dies die wohlmeinenden Liberalen wohl fühlen, so beeilen sie sich zu erklären, dass ja bei der »Ergebenheit des Volkes« keine Gefahr zu fürchten sei. Die Regierung wird aber klüger sein und sich so etwas nicht einreden lassen. Sie weiss zu gut, wie man einen mit schönen Worten abspeist, und wird sich an diesem Schaugerichte nicht genügen lassen.
Man will aber seinen Spielplatz haben, denn man ist ja ein Kind und kann nicht so gesetzt sein, wie ein Alter: Jugend hat keine Tugend. Nur um diesen Spielplatz, nur um ein paar Stunden lustigen Umherspringens feilscht man. Man verlangt nur, der Staat solle nicht, wie ein griesgrämlicher Papa, allzu mürrisch sein. Er solle einige Esels-Prozessionen und Narrenspiele erlauben, wie im Mittelalter die Kirche sie gestattete. Die Zeiten aber, wo er dies ohne Gefahr gewähren konnte, sind vorüber. Kinder, die jetzt einmal ins Freie kommen, und eine Stunde ohne Zuchtrute verleben, wollen nicht mehr in die Klause. Denn das Freie ist jetzt nicht mehr eine Ergänzung zur Klause, nicht eine erfrischende Erholung, sondern sein Gegensatz, ein aut – aut. Kurz der Staat darf sich entweder nichts mehr oder er muss sich Alles gefallen lassen und zu Grunde gehen; er muss entweder durchaus empfindlich, oder, wie ein gestorbener, unempfindlich sein. Mit der Toleranz ist’s aus. Reicht er erst den Finger, so nimmt man gleich die ganze Hand. Da ist nicht mehr zu »spassen«, und aller Spass, wie Laune, Witz, Humor usw. wird zum bittern Ernst.
Das Geschrei der »Freisinnigen« um Pressfreiheit läuft gegenihr eigenes Prinzip, ihren eigentlichen Willen. Sie wollen, was sie nicht wollen, d.h. sie wünschen, sie möchten gern. Daher fallen sie auch so leicht ab, wenn einmal sogenannte Pressfreiheit erscheint, dann möchten sie Zensur. Ganz natürlich. Der Staat ist auch ihnen heilig, ebenso die Sitte usw. Sie betragen sich nur als ungezogene Bälge gegen ihn, als pfiffige Kinder, welche die Schwäche der Eltern zu benutzen suchen. Der Papa Staat soll ihnen erlauben, Manches zu sagen, was ihm nicht gefällt, aber der Papa hat Recht, ihnen durch einen strengen Blick einen Zensurstrich in ihr vorlautes Gewäsch zu ziehen. Erkennen sie in ihm ihren Papa, so müssen sie sich in seiner Gegenwart die Zensur der Rede gefallen lassen, wie jedes Kind.

(Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Nachgelassene Schriften Bd. 15: 1829-1831. Hg. v. Johann Caspar Schmidt. Frankfurt a. M. 1982, S. 90 f.)

„Medizin als göttliche Gewalt“ vergriffen

Band 3 der Edition Halkyon, Medizin als göttliche Gewalt. Philosophische Kritik der Corona-Politik von Hans-Martin Schönherr-Mann, ist – je nach Sicht – leider oder erfreulicherweise vergriffen. Aufgrund der hohen Nachfrage werden wir umgehend eine zweite Auflage drucken, die in wenigen Wochen erscheinen wird. Aufgrund der gestiegenen Preise für Papier wird der Doppelband dann 12,50 € kosten. Über unser Kontaktformular können Sie Ihr Exemplar der Neuauflage gerne bereits jetzt vorbestellen.

Sonderangebote zum Jahresende

Zum Jahresende bitten wir auch in diesem Jahr wieder um Spenden: Die Inflation betrifft auch uns und unsere Vereinskasse ist nach all den Veranstaltungen und Publikationen im vergagenen Jahr mal wieder recht leer. Wenn Ihnen also eine unabhängige Philosophie wichtig ist und Sie noch ein paar Euro übrig haben: Unterstützen Sie uns gerne, unsere Bank- und Paypaldaten finden Sie dort. Gerne stellen wir Ihnen auch eine offizielle Spendenquittung aus.

Wir wollen uns aber auch unsererseits bei unseren Freunden und Unterstützern bedanken mit einer großen Sonderverkaufsaktion, die bis zum 6. Januar 2023 läuft.

Alle bis zu diesem Tag direkt an uns per E-Mail (harp [at] riseup.net) oder unser Kontaktformular gerichteten Bestellungen liefern wir frei Haus und zusätzlich erhalten alle Besteller auf Wunsch entweder die zweite oder die dritte Ausgabe unserer Zeitschrift Narthex sowie unseren Eisvogel-Sticker kostenlos dazu.

Wir bieten zudem folgende limitierte Sonderangebote an:

DDR-Paket: Die Ausgaben 4 und 6 der Narthex, Lukas Meisners Erzählung Erde im Himmel sowie bei Erscheinen die kommende Narthex 8 zu Ernst Bloch für nur 25 €.

Geschichtsphilosophie-Paket: Francis Fukuyamas Das Ende der Geschichte? und die Ausgaben 4, 6 und 7 der Narthex für nur 25 €.

Vorbestellungen für die kommende Ausgabe der Narthex zu Ernst Bloch und seinem „Prinzip Hoffnung“ bei Lieferung frei Haus nehmen wir für nur 10 € entgegen.

Alle bisher erschienenen Ausgaben der Narthex (außer die vergriffene allererste) bieten wir für zusammen nur 25 € an.

Alle bisher erschienen Bände der Edition Halkyon können Sie für ebenfalls nur 25 € erstehen.

Alle unserer bisher erschienen Publikationen (außer die erwähnte Narthex 1) erhalten Sie für nur 45 €.

Wir verschenken zudem gegen eine kleine Spende für die Versandkosten die Flyer und Plakate für alle unsere Veranstaltungen der letzten Jahre sowie den erwähnten Aufkleber.

Für alle philosophisch interessierten Menschen dürften unsere Publikationen ein hervorragendes Weihnachtsgeschenk darstellen.

Zögern Sie also nicht und leisten Sie einen Beitrag, damit wir unsere unabhängige und 100 % ehrenamtliche Arbeit auch weiterhin wie gewohnt fortsetzen können.

Wir wünschen allen unseren Förderern und Freunden eine halkyonische Adventszeit, die viele freudige Küken ins neue Jahr bringt.

 

Ihre Eisvögel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Foto: Timo Klostermeier | CC-BY 2.0)

Was müssen wir hoffen? – Ernst Bloch und die Utopie // Tagung vom 21. bis 23. 10. 2022 in Leipzig

Was müssen wir hoffen?

Ernst Bloch und die Utopie

Tagung vom 21. bis 23. 10. 2022 in Leipzig

 

Die Postmoderne ist eine Zeit der hoffnungslosen Utopie-Ferne; lernen wir also wieder die Zuversicht!

Die Tagung erkundet den Raum dessen, was heute möglich ist – in der Praxis, in der Analyse und in der Phantasie. Sie untersucht in der Nachfolge des letzten großen Utopisten in Deutschland die Methoden, wie sich der Mensch einen Begriff von einem anderen Jetzt verschafft und seine Realität einfordert.

Die große Erwartung gegen die kleinen Sehnsüchte und Befürchtungen kommt nicht von allein. Auch das große Denken und die verstiegene Vorstellung muss man lernen – mit Bloch, gegen Bloch, in jedem Fall mit Philosophie: Sie ist und bleibt der Stachel für eine Sorge um die eigene Zukunft.

Mit Vorträgen von Martin Sonneborn, Francesca Vidal, Klaus-Dieter Eichler u. v. a.

 

Eine Veranstaltung der Halkyonischen Assoziation für radikale Philosophie in Kooperation mit der Ernst-Bloch-Gesellschaft.

 

Organisationsteam: Alexander Görlitz, Emanuel Seitz, Paul Stephan

 

Mit freundlicher Unterstützung der Sternburg-Brauerei.

 

Ort:

Galerie KUB

Kantstraße 18

04275 Leipzig

 

Eintritt:

Tagung (ohne Sonneborn): 10 € (ermäßigt: 8 €)

Tagung & Sonneborn: 15 € (ermäßigt: 12 €)

Tagung & Sonneborn & Vorbestellung der Zeitschrift Narthex 8, in der die Tagung dokumentiert werden soll: 20 € (ermäßigt: 16 €)

 

Online-Teilnahme:

Einige der Vorträge können zusätzlich per Zoom verfolgt werden. Dazu ist eine Anmeldung erforderlich. Der Unkostenbeitrag für diese Option beträgt 5 € (ermäßigt: 4 €). Die online verfügbaren Teile der Tagung sind im Kurzprogramm mit einem Sternchen gekennzeichnet.

 

Für Mitglieder des HARP e. V. ist der Eintritt frei.

 

Voranmeldung:

Gerne per Mail an harp [at] riseup.net oder über unser Kontaktformular.

 

(Continued)

Michael Meyer-Albert: „Die Freiheit zu sein. Eine Art Einleitung in liberales Denken“

Kürzlich ist der vierte Band der Edition Halkyon erschienen: Die Freiheit zu sein sein. Eine Art Einleitung in liberales Denken“ von Michael Meyer-Albert. Es handelt sich um eine Aphorismensammlung in der Tradition Adornos und Nietzsche, in der sich der Autor allerdings nicht um eine Kritik der Gegenwart, sondern eher um eine Kritik dieser Kritik bemüht. Es handelt sich um eine philosophische Übung in der Versöhnung mit dem Bestehenden – die freilich gerade durch diese Geste ungemein provoziert.

Der Doppelband kann direkt bei uns per Mail oder auf Booklooker für 12 € zzgl. Porto bestellt werden.

Eine Leseprobe findet man hier.

Zusätzlich hat der Autor einige der Aphorismen eingelesen. Man kann sie sich auf Soundcloud und auf Youtube anhören.

Youtube zensiert Kunst

Der Vortrag Liebe im Kapitalismus (zu Sade) am 12. Mai von Konstanze Casa hat nicht nur bei uns intern für einige Kontroversen gesorgt (vgl. Paul Stephans entsprechende Kritik auf unserem Blog), sondern ist – aus freilich ganz anderen Gründen – auch bei Youtube auf Ablehnung gestoßen. Wir hatten als Vorschaubild eine Originalillustration aus der Erstausgabe von de Sades Philosophie im Boudoir von 1795 verwendet, genauer gesagt das Titelbild des zweiten Bandes. Das fand Youtube nicht gut und man entfernte es mit der Begründung, es verstoße gegen „unsere Richtlinien zu Sex und Nacktheit“. Unsere Beschwerde dagegen fruchtete nicht. Wir haben auf Youtube nun eine zensierte Version hochgeladen, die nun hoffentlich durchgeht.

Das Bild ist natürlich provokant, auch nach heutigen Maßstäben – aber ist es wirklich angemessen, eine Zeichnung aus dem 18. Jahrhundert zu zensieren? Da haben wir doch unsere Zweifel, zumal man ja beispielsweise auch auf unserem Youtube-Kanalbild nackte Brüste sehen kann.