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Virtueller Umzug der HARP

Verehrtes Publikum,

ab sofort wird die Homepage der HARP unter der neuen Adresse harp.tf und der Blog der HARP unter der neuen Adresse blog.harp.tf zu erreichen sein. Wir bitten darum, alle bisherigen Verlinkungen möglichst rasch umzustellen, wir haben auch schon unsere Banner aktualisiert:

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Der Grund hierfür sind Streitigkeiten mit unserem vorherigen Provider copyriot.com, dessen Betreiber uns ein Ultimatum stellte, den Umzug bis zum Jahresende zu vollziehen. Konkret ging es darum, dass er die Bilder des Künstlers Zarathroxa problematisch fände. Auf die Frage hin, was genau seine Kritik an diesen Bildern sei, reduzierte sich diese auf ein bloßes Geschmacksurteil („Sie gefallen mir nicht“).
Natürlich kann jeder hosten, was er will und wir sind ganz froh drum, nun unabhängig von der Willkür anderer zu sein und unseren eigenen Webspace zu haben. Dennoch finden wir diese Entscheidung ärgerlich, da die Zeichnungen von Zarathroxa zum einen keineswegs im Mittelpunkt der Aktivitäten der HARP stehen (die doch ein Philosophie- und kein Kunstprojekt ist), zum anderen, da uns nicht klar war, dass es sich bei copyriot.com um ein reines Spaßprojekt des Betreibers handelt, dass keinen anderen Kriterien als dessen subjektiven Launen genügt. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir uns von vorneherein nicht darauf eingelassen, unsere Seiten dort anzulegen.
So oder so sollte dies das Portal copyriot.com in einem fragwürdigen Licht erscheinen lassen und wir raten jedem davon ab, sich dort hosten zu lassen, wenn er nicht in dauernder Angst leben will, weil dem Betreiber irgendwas nicht passt rausgeschmissen zu werden. Ein Portal wie copyriot.com sollte nach anderen Kriterien als dem einer „Briefmarkensammlung“ (so der Betreiber uns gegenüber) betrieben werden.
Wir gingen davon aus, dass der Betreiber nicht nach dieser Spießerlogik agiert, sondern dass es sich bei copyriot.com um ein progressives Projekt mit entsprechenden Mindeststandards im Umgang handelt (zu denen eben gehört, dass man dem anderen nicht willkürlich Gewalt antut, sondern Gründe nennt, warum man so handelt, wie man es tut). Diese wurden uns gegenüber nicht eingehalten. Stattdessen wurde mit reiner Gewalt agiert. Der Betreiber hat damit weder uns noch Zarathroxa noch irgendwen zum Nachdenken gebracht noch irgendetwas zur Debatte über progressive Kunst beigetragen, sondern dies gerade sabotiert, indem er sich auf das reine Geschmacksurteil zurückzog. Eine Debatte, die wir wirklich gerne geführt hätten.
Von Anfang an war umgekehrt klar, dass die HARP und der HARPblog pluralistische Projekte sind, die unterschiedlichen Stimmen offen stehen, solange nicht bestimmte Mindeststandards verletzt werden. Der Betreiber von copyriot.com hätte, wenn er wirklich so progressiv gesinnt wäre, wie er tut, auch einfach auf dem Blog eine Debatte über Zarathroxas Kunst anfangen können, wir hätten ihm dafür jeden Raum geboten. Wir wissen, dass die Arbeiten von Zarathroxa mitunter streitbar sind – sie wollen auch provozieren (was ihnen im Fall des Betreibers von coypriot.com offenbar auch vollauf gelungen ist). Doch unsere Mindeststandards (insbesondere keinen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Faschismus oder ähnliche Ideologien zu transportieren und niemanden persönlich anzugreifen), verletzen sie – wie uns auch der Betreiber nicht nachweisen konnte – mitnichten, sie gefallen uns ganz subjektiv im Gegenteil und wir meinen darüber hinaus, dass sie ganz im Gegenteil eine progressive politische Ideologie transportieren (wie es auch der Intention Zarathroxas entspricht).
Offenbar besteht hier zwischen Theorie und Praxis nicht nur ein Widerspruch – der doch immerhin eine gewisse Dialektik freisetzen würde – sondern ein geradezu schizophrenes Verhältnis. In diesem Fall machte sich der Betreiber von copyriot.com noch nicht einmal die Mühe, nach einer theoretisch-politischen Rechtfertigung seiner Praxis zu suchen. Wir sind nicht der Ansicht, dass Theorie und Praxis immer identisch sein müssen – dies führt nur allzu oft zu Fanatismus oder Selbsttäuschung, wir leben schließlich in einer Welt, die die Bedingungen richtiger Praxis oft im Ansatz verstellt –, doch wenn man ein öffentliches Projekt wie copyriot.com, quasi einen virtuellen Verlag, betreibt, der noch dazu bereits seinem Namen nach impliziert, dass es hier um Politik und nicht um das Wetter, Katzenfotos oder Teddybärenauktionen gehe (was auch ein Blick auf die Seiten, die copyriot.com so hostet bestätigt), sollte man durchaus nach gewissen theoretisch-politischen Standards agieren und nicht einfach nach subjektivem Belieben.
Wie gesagt lässt uns dieser Rückschlag nicht resignieren, sondern wir freuen uns schon jetzt auf ein spannendes Jahr 2016 voller halkyonischer Aktivitäten und Passivitäten. Anfang des Jahres wird etwa die zweite Ausgabe der Narthex erscheinen.
Zu guter Letzt wollen wir darauf hinweisen, dass wir für die neue Domain und den Webspace ein wenig Geld zahlen müssen und uns daher umso mehr um Spenden zur Unterstützung unserer Arbeit freuen. Diese können bequem über den entsprechenden Button auf unserer Homepage entrichtet werden – oder fragt einfach per Email nach unserer Bankverbindung.

Mit kämpferischem Flügelschlag,
die Halkyonische Assoziation für radikale Philosophie